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Lebendiges Quartier Brunsheide
Leopoldshöhe

* 4. Preis *

Wie ist nachhaltiges Wohnen in verdichteter Bauweise auf dem Land möglich, ohne dabei die Qualitäten des Ländlichen zu verlieren?
Vorgeschlagen wird eine terrassierte Landschaft aus Wohnhöfen, die von einem Anger durchzogen wird. Verschiedene Wohnformen gruppieren sich auf den Terrassen um einen Gemeinschaftsgarten herum und haben Zugang zum zentralen Naturraum. Der individuelle eher geringe Raum wird kompensiert durch ein dem Wohnhof zugeordneten Angebot an gemeinsamen kleinen Spielplätzen und Gärten. In Anbindung an den Grüngürtel des Bildungszentrum und in Waldnähe wird der Standort für die neue Kita vorgeschlagen. 

Zum westlich gelegenen Wohnquartier und zu den bestehenden Hofstrukturen wird ein behutsamer Rand aus Einzel- und Doppelhäusern ausgeprägt, während zum zentralen Anger sowie zur Herforder Straße höhere identitätsstiftende Wohngebäude platziert werden. In den Wohnhöfen bewirkt die Mischung aus individuellem Wohnen in zweigeschossigen Strukturen und dem gemeinschaftlichen Wohnen (Seniorenwohnen, experimenteller Wohnungsbau etc.) positive Effekte im Hinblick auf eine lebendige Nachbarschaft. Die sanfte Terrassierung des Areals macht die Topografie erlebbar und differenziert dabei zwischen privaten und öffentlichen Räumen. In den unteren Enden sind jeweils dezentral Tiefgaragen so positioniert, dass der Aushub an Erde hierfür minimiert wird. Die Mitte bildet ein am Anger gelegener Quartiersplatz, der durch das Mobility Hub geprägt wird. Hier befindet sich ein Nachbarschaftscafé, eine Leihstation, eine Fahrradwerkstatt, Flächen zur Aneignung, zum Co-Working und mehr. Die Typologien sind zunächst abstrakt dargestellt und bilden damit eine Basis für eine vielfältige bauliche Entwicklung. 

Der Anger selbst ist als natürlicher Grünraum vorgesehen und wirkt im Gesamten als Retentionsfläche. Hierfür wird die natürliche Mulde erhalten und durch die Topografie in regelmäßige Stauabschnitte geteilt, im Alltäglichen wird das Wasser so zu einem erlebbaren Element im Anger, im Falle von Starkregenereignissen wird es stufenweise zurückgehalten. Vorstellbar sind hier Wildwiesen, die die Identität des Ländlichen bewahren und einen hohen ökologischen Wert schaffen. Gesäumt wird dieser Bereich von angelegten Baumreihen; zudem werden anlagernd Angebote zum Aufenthalt, Spiel und Sport vorgeschlagen. Nach außen bilden grüne Wege eine Anbindung an die benachbarten Quartiere und bilden im Sinne einer Schwammstadt regelmäßige Versickerungsflächen aus. 

Der Anger bewirkt in Anbindung an die Frischluftschneise im Süden günstige Effekte im Hinblick auf die Kühlung des Quartiers. Die Reihenhäuser werden zu einem großen Teil in Ost-West-Richtung orientiert – ein wichtige Voraussetzung für eine gute Energiebilanz. Zudem können Dächer in Südrichtung mit PV-Anlagen ausgestattet werden. Das Quartier wird als autoarmes Quartier ausgebildet – Alternativen werden im Mobility Hub angeregt und tragen in Zukunft deutlich zur Minimierung des individuellen Stellplatzbedarfs bei. Versiegelte Flächen werden auf ein nötiges Minimum reduziert. Die reichlichen Grünflächen sowie in Teilen vertikale Begrünung sorgen für eine hohe Verdunstungsrate. 

2021-2022

beschränkter Wettbewerb, 4. Preis

Entwurf: Sophie Höfig, Mathaeus Nierzwicki

Mitwirkende: Nicolai Löffler

Landschaft: gm013 Landschaftsarchitektur

Modellbau: Monath & Menzel

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